Die Kleine Halle in 55 Meter Tiefe ist der tiefste ausgebaute Punkt der Höhle. Der Abstieg in die tieferen Teile der Höhle, bis zum tiefsten Punkt auf 80 Meter, befindet sich im 100-Meter-Schacht, den wir später sehen werden.
Besonders auffällig sind in diesem Raum die beiden Auswüchse aus den gegenüberliegenden Wänden. Dies sind Überreste versteinerter Schwammriffe aus der Jurazeit, aus denen das gesamte Gestein besteht in dem sich die Laichinger Tiefenhöhle befindet. Dieses Gestein wird auch Massenkalk genannt, da es eine kompakte Masse ohne Schichtung ist.
Eine weitere Besonderheit ist das fast vollständige Fehlen von Tropfwasser in dieser Halle. Die Glaukonitbank, eine wasserdichte Lehmschicht oberhalb der Halle verhindert das Durchsickern von Wasser. Deshalb ist die einzige Feuchtigkeit hier auf Kondenswasser aus der Höhlenluft zurückzuführen.
In diesem Höhlenniveau in 55 Meter Tiefe zeigen die Gänge eine Entwässerung direkt nach Süden an. Das ist die heutige Entwässerungsrichtung, zum 10 km entfernten Blautopf bei Blaubeuren, der zweitgrößten Karstquelle der Schwäbischen Alb. Zu dieser Strecke benötigt das Wasser ca. 70 Stunden, was einer Fließgeschwindigkeit von ca. 150 Meter pro Stunde entspricht.